Hochschule für Gestaltung (HfG)

„Ganz Offenbach ist eine Provokation",so die Worte des ehemaligen Direktors Jean-Christophe Ammann, Museum für moderne Kunst von Frankfurt, anlässlich einer Podiumsdiskussion im Büsing-Palais.

Damit traf Ammann eher den herben Charme dieser Stadt, mit all ihren krassen Gegensätzen, ihrer planlosen Verbautheit.

Nicht jede Künstlernatur empfindet diese Herausforderung als Inspiration.

Wer eine Idylle sucht, ist hier falsch.

In Offenbach als Künstler zu arbeiten heißt, sich kontinuierlich mit den Härten der Realität auseinander setzten zu müssen.

In Offenbach werden in der HfG Designer und seit einigen Jahren auch freie Künstler in den Bereichen Malerei und Bildhauerei ausgebildet.

Diese Schule blickt auf eine lange Vergangenheit zurück.

Schon im Jahr 1779 unterbreitete der Maler Johann Georg Herchenröder dem Fürsten Wolfgang Ernst von Isenburg mit Erfolg den Vorschlag, dass das nach großer Vergangenheit kunstlos gewordene, in Ausdruckslosigkeit verfallene deutsche Gewerbe durch künstlerisch geschulte Kräfte wieder aufzurichten ist.

Die „Kunstindustrieschule" wurde gegründet, die man später in „Kunstgewerbe und gewerbliche Fachschule" umbenannte.  Ab 1902 führte sie den Namen „Technische Lehranstalten".

Dort wurde überwiegend reines Zeichnen gelehrt.

Bis 1941 führte sie den Namen „Meisterschule des deutschen Handwerks", danach "Werkkunstschule" und heute nennt sie sich „Hochschule für Gestaltung".

Es wurde eine Fachklasse und Modellwerkstätten für Lederarbeiten eingerichtet. Der davon geübte Einfluss auf die Lederwaren- und Reiseartikelindustrie fand seinen Ausdruck in dem Erfolg der Offenbacher Industrie und der Schule auf der Pariser Weltausstellung für Kunstgewerbe im Jahre 1937.

Die vielbeachteten Ausstellungen dieser Schule veranlasste die Fachpresse, dass sie vom „Offenbacher Stil" sprach.

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